Kröte Kali und der zerstörte Schlafplatz

Kröte Kali und der zerstörte Schlafplatz

Es war einmal eine kleine, neugierige Kröte namens Kali, die am Rande eines friedlichen Teiches im Herzen eines dichten Waldes lebte. Kali war voller Energie und Abenteuerlust, immer bereit, die Welt um sich herum zu erkunden. Seine grüne Haut schimmerte im Sonnenlicht und auf seinem Rücken prangte ein kleiner, sternförmiger Fleck.


Eines Morgens, als die Sonne gerade über den Horizont kam, erwachte Kali und rieb sich verschlafen die Augen. Er wollte sich gerade umdrehen, doch dann knackte und krachte es. Kali sah sich um und traute seinen Augen nicht: Sein gemütlicher Schlafplatz, ein weiches Bett aus Moos und kleinen Ästen, war komplett zerstört. Das Moos war zertrampelt, die Äste zerbrochen und verstreut.

"Was in aller Welt ist hier passiert?" erschrak Kali laut. Mit entschlossenem Blick sprang er auf und machte sich auf die Suche nach seinen Freunden, um herauszufinden, wer hinter dieser Zerstörung steckte.

Er hüpfte los und fand Mimi, die kleine, flinke Maus, die gerade an einem saftigen Grashalm knabberte. "Mimi, mein Schlafplatz wurde zerstört!" rief Kali aufgeregt.

Mimi schaute auf und ihre Augen weiteten sich vor Schreck. "Oh nein, das ist schrecklich! Wir müssen herausfinden, wer das getan hat. Lass uns Iggi holen."

Zusammen eilten sie los und fanden bald Iggi, den neugierigen Igel, der sich tief in einem Laubhaufen versteckt hatte. Als er Kalis Geschichte hörte, war er sofort bereit zu helfen.

"Das klingt nach einem Rätsel." sagte Iggi aufgeregt. "Lasst uns nach Spuren suchen!"

Die Freunde begannen, die Umgebung von Kalis Schlafplatz gründlich zu untersuchen. Mimi, die immer einen scharfen Blick hatte, fand bald einige große Fußabdrücke im Boden. "Seht mal, diese Spuren sind viel größer als unsere. Das muss ein größeres Tier gewesen sein."

"Vielleicht war es der Dachs, den ich neulich in der Nähe gesehen habe." schlug Iggi vor. "Er gräbt gerne nach Insekten und könnte dabei deinen Schlafplatz zerstört haben."

Kali nickte nachdenklich. "Das könnte sein. Lasst uns den Spuren folgen."

Die Freunde folgten den großen Fußabdrücken, die sie tief in den Wald führten. Sie stapften durch dichtes Unterholz und über kleine Bäche, bis sie schließlich zu einer kleinen Lichtung kamen. Dort sahen sie tatsächlich den Dachs, der eifrig im Boden scharrte.

"Dachs, hast du meinen Schlafplatz zerstört?" rief Kali mutig und zitterte ein wenig mit dem Fuß.

Der Dachs hob den Kopf und schaute die kleine Gruppe überrascht an. "Oh, hallo kleine Kröte. Ich bin den ganzen Morgen auf der Suche nach Käfern und Würmern. Aber an deinem Teich bin ich nicht vorbeigekommen. Ich war das nicht."

Kali seufzte. "Aber wer war es dann?"

Der Dachs dachte einen Moment nach und sagte dann: "Ich habe neulich einen Waschbär gesehen, der sich hier herumtrieb. Er könnte es gewesen sein."

Die Freunde bedankten sich beim Dachs und machten sich auf die Suche nach dem Waschbären. Sie durchquerten dichte Büsche und kletterten über umgestürzte Bäume, bis sie schließlich den Waschbären fanden, der gerade dabei war, einen Baumstamm nach Essbarem zu durchsuchen.

"Waschbär, hast du meinen Schlafplatz zerstört?" fragte Kali, sein Herz klopfte wieder vor Aufregung.

Der Waschbär sah auf und seine Augen weiteten sich. "Oh, tut mir leid, kleine Kröte. Ich habe nachts nach etwas Essbarem gesucht und bin wohl aus Versehen über deinen Schlafplatz gestolpert. Ich wollte nichts zerstören."

Kali seufzte erneut, dieses Mal aus Erleichterung. "Danke, dass du ehrlich bist. Aber jetzt habe ich keinen Schlafplatz mehr."

Der Waschbär überlegte kurz und sagte dann: "Ich kenne einen Ort im Wald, wo das Moos besonders weich und die Äste stark sind. Ich kann dir helfen, einen neuen Schlafplatz zu bauen."

Die Freunde waren begeistert und folgten dem Waschbären zu der beschriebenen Stelle. Gemeinsam sammelten sie Moos, Äste und Blätter und bauten einen neuen, noch besseren Schlafplatz für Kali. Der Waschbär half kräftig mit seinen geschickten Pfoten und bald war der neue Unterschlupf fertig.

"Vielen Dank, Waschbär," sagte Kali. "Und danke euch, meine Freunde. Ohne euch hätte ich das nicht geschafft."

"Das war ein Abenteuer," sagte Mimi und grinste, während sie eine Beere in ihren Pfoten drehte. "Aber jetzt hast du einen noch besseren Schlafplatz."

"Und wir haben einen neuen Freund gefunden," fügte Iggi hinzu und lächelte den Waschbären an.

An diesem Abend kuschelte sich Kali in seinen neuen Schlafplatz, der noch gemütlicher war als der alte. Er fühlte sich glücklich und geborgen, umgeben von seinen treuen Freunden. Mit einem Lächeln auf den Lippen schloss er die Augen und schlief tief und fest ein.

Gute Nacht, kleine Kröte Kali.

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